Baby da – Freunde weg? #fragmama

Ich hatte nie wirklich viele Freundinnen. Viele Bekannte, aber nicht wirklich viele gute Freundinnen. Nach der Geburt meines ersten Sohnes hat sich das alles dann auch irgendwann verlaufen. Warum kann ich eigentlich gar nicht genau sagen, aber manchmal stimmt mich das doch immer noch etwas traurig.

Ich denke dann darüber nach, warum meine damalige beste Freundin und ich uns nur einmal nach der Geburt meines ersten Sohnes getroffen haben, und danach nie wieder. Nicht mal nach der Geburt meiner anderen beiden Söhne. Irgendwie traurig, oder?

Ich habe mich über dieses Thema mal mit einer befreundeten Mama unterhalten und auch ihr erging es ähnlich wie mir. Die meisten Freundschaften haben sich im Sand verlaufen.

fragmama

Doch warum ist das so? Verlagern sich nach der Geburt einfach die Interessen? Oder sind meine Freundin und ich nur ein Einzelfall?

Ich habe mich deshalb mal bei meinen befreundeten Bloggerkolleginnen umgehört und hab ihnen ich die Frage gestellt:

Baby da – Freunde weg?

Babsi von Chaoshoch6.at meint dazu:
Als ich mit meinem Pubertier schwanger war, verabschiedete sich meine damalige beste Freundin. Ich hatte dann noch einen besten Freund, der ziemlich lange mein Freund blieb. Uns trennte dann nicht die Tatsache, dass ich ein Kind hatte, sondern die Tatsache, dass er wegzog. Seit dem pflege ich nur mehr Bekanntschaften. Anfang des Jahres hab ich dann eine Frau kennengelernt, und wir wurden Freunde. Dachte ich. Doch auch sie konnte nicht akzeptieren, dass ich ziemlich eingespannt bin mit den Kindern. Und das, obwohl sie selbst Mama ist. Das Thema Freundschaften habe ich jetzt wieder abgehakt.

Michaela von Mumshappylife stimmt mir zu:
Wir haben mittlerweile fast einen neuen Freundeskreis – dieser besteht hauptsächlich aus Freunden mit Kindern. Freunde, die noch immer kinderlos sind, melden sich selten bis gar nicht.
Ich denke nicht, dass es böswillig ist, aber anscheinend schrecken Kinder wahnsinnig ab. Unsere Amelie ist eigentlich sehr offen, immer und überall dabei und gibt normalerweise keinen Grund zurückhaltend zu sein.
Aber trotzdem…

Tanja von Mini Midi Mami hat einen tollen Mittelweg gefunden:
Mein Mann und ich kennen uns seit knapp 20 Jahren. Sind mit der gleichen Clique “groß“ geworden.
Wir waren die ersten aus der Runde, die geheiratet, Haus gekauft/baut, Kinder bekommen haben.
Klar, sehen wir unsere Clique nicht mehr so häufig wie früher, aber sie sind da! Sei es als unsere Trauzeugen, zum Helfen oder mehrmals im Jahr zum gmeinsamen Essen, Lachen, Feiern.
Klar, kamen auch neue Freunde dazu- andere Familien, mit denen man sich anfreundet- sei es aus der Nachbarschaft oder diversen Kinderkursen/-garten. Wir haben Freunde für Unternehmungen mit Kindern und welche für ohne- mit Überschneidungen natürlich.

Victoria von Schulfern sagt dazu:
Mein Freundeskreis von vor den Kindern ist zur Gänze gefallen. Es bestehen zwar noch oberflächliche Kontakte zb via Facebook aber ein wirkliches Interesse sich zb auf einen Kaffee zu treffen besteht auf keiner Seite mehr.
Es gibt aber den Freundeskreis meines Mannes im den ich eingeheiratet habe und der ist im großen und ganzen unverändert – obwohl die meisten keine Kinder haben. Ich selbst habe zwei Frauen die mir gefühlsmäßig sehr nahe sind, auch wenn die Zeit oft nicht mehr erlaubt, nämlich meine Trauzeugin, eine zweifache Mama und eine dreifache Mama die ich im Rahmen einer Ausbildung kennengelernt habe. Die beiden würde ich echt gerne öfter sehen! Selbst bin ich mit dem 5. Kind schwanger.

Judith von Stadtmama sagt:
Ich habe vor kurzem über Freundschaften geschrieben. Insbesondere über jene Freunde, die keine Kinder haben. Wir haben definitiv noch kinderlose Freunde, sehr gute sogar. Es verschieben sich mit Kindern einfach die Prioritäten, deshalb habe ich die Freundschaften, die mir besonders wichtig waren gepflegt und andere auslaufen lassen. Menschen ohne Kinder haben ja auch ganz andere Tagesabläufe und sind oft nicht zu den gleichen zeigen wie ich für Treffen verfügbar. Das trifft mich nicht so sehr, denn unsere besten Freunde ob mit oder ohne Kinder gehören quasi zur Familie, die anderen trifft man vielleicht mal zufällig. Mit meiner besten Freundin, die vermutlich immer kinderlos bleiben wird, werde ich hoffentlich mit 80 noch auf der Parkbank sitzen, einen Aperol trinken und hemmungslos quatschen. So ist das eben, Menschen kommen und gehen im Leben, die wirklichen Freunde bleiben. Bei uns bis jetzt wenigstens. Lese hier mehr darüber.

Tina von Jutima meint dazu:
Es hat sich schon verändert, so wie sich auch die Prioritäten verändert haben. Mit sensiblem Baby konnten wir einfach nicht mehr überall dabei sein, und die wenige Freizeit die blieb, musste gut eingeteilt werden. Geblieben sind nur die besten Freunde und die Familie. Ich habe aber – auch Dank des Internets – einige neue, liebe Bekanntschaften dazu gewonnen, mit denen ich mich gerne austausche.

Tamara von H-erziehunskiste sagt folgendes:
Freundschaften haben sich zum Teil verändert seit den Kindern… der Kontakt zu Freunden ohne Kinder ist sehr zurück gegangen während neue Freunde mit Kindern dazu gekommen sind. Manche Freundschaften verlaufen sich einfach aufgrund unterschiedlicher Interessen. Ich finde, Kinder verändern die eigenen Freundschaften auf jeden Fall.

Nadine von Buntraum erzählt
Meine langjährigen und wichtigsten Freunde sind geblieben, weil die einfach auch lange kontaktlose Phasen schon immer überstanden haben. Neuere Freundschaften sind schwerer zu halten, aber das war auch ohne Kinder so, die brauchen einfach mehr „Pflege“. Schwieriger finde ich die Themen mit Freunden, dass man so oft und so viel bei den Kindern hängen bleibt. Da versuche ich seit geraumer Zeit drauf zu achten, weil mir das wichtig ist, dass auch andere Themen im Leben aktuell bleiben.

Sophie von Kinderlachen-Eternsachen hat dazu diese Meinung:
Ganz klar verändern sich Freundschaften und der Freundeskreis. Eher wenig weil die Interessen anders sind, oder weil sie keine Lust haben, dass ein Baby dabei ist – sondern viel mehr der zeitliche Aspekt. Früher spielte sich das Leben nach der Arbeit ab (später Nachmittag/Abends), jetzt Tagsüber. Es ist schwer einen passenden Termin zu finden ohne jedes Wochenende mit Besuch vollgedeckt zu sein. Lieber mache ich jetzt etwas mit anderen Mamis, weil diese einen ähnlichen Tagesablauf wie ich haben und alles viel unkomplizierter ist. Dennoch versuche ich mit meinen „alten“ Freunden in Kontakt zu bleiben, ihren Geschichten zu lauschen über Sachen die mittlerweile zu Fremdwörtern wurden und genieße es, wenn sie nach der Arbeit noch schnell vorbeikommen.
Alles hat seine Zeit …

Julienne von Mäusemama:
Da ich sehr jung Mama wurde ging es am Anfang noch wo alles neu War. Doch mittlerweile habe ich keinen von den Freunden mehr. Es ist halt schwierig, gerade weil man nicht mehr so weg kann oder auch mal Zeit für die Freunde hatte. Mittlerweile habe ich nur Freunde mit Kindern. Und von meiner besten Freundin der Junge ist der beste Freund meiner kleinen.

Christina von Tragend begleitend sagt:
Bei mir extrem. War bereits mit Ankündigung „ich bin schwanger“ (da war eben erst der Test positiv, aber aufgrund ner VA zu der Zeit, wo ich mit nem Gros der Freunde unterwegs war, nötig) ein Ruck im eher kinderlosen Umfeld spürbar – zu nichts wurde man mehr eingeladen, was davor wöchentlich tw. war… Heißt nicht das ich keine Lust gehabt hätte, im Gegenteil. Da war plötzlich Funkstille, wie wenn ich mit Bauch bereits nimmer fähig wäre ins Kino usw. mitzukommen. Hat mich anfangs getroffen, weil viele sehr enge Freunde wegfielen, aber hat mir auch die wahren Freunde gezeigt! Mit Kind sowieso kamen nochmal ein paar weg, aber um die war es dann auch schon egal, weil die Anfänge bereits vor der Geburt spürbar waren. Und durch unsren Umzug erst recht. Ich halte mich jetzt mehr an andere Familien im Umfeld mit Kindern im ähnlichen Alter/Interessensfokus bzw. an die kinderfreundlichen kinderlosen Freunde, die trotz Kleinkind dich gern noch sehen und aktiv Kontakt halten. Nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ und nur „was mir gut tut“.

Birigt plaudert aus Muttis Nähkästchen:
Ich war in meinem Freundeskreis die erste, die ein Kind bekam – und das, obwohl ich damals schon 29 war. Da hat sich dann natürlich einiges auseinandergelebt … Dann sind wir auch noch umgezogen … Aber so ein Kindlein ist ja die perfekte Möglichkeit, um neue Leute kennen zu lernen. Alles fließt im Leben. Auch Freundschaften.

Anja von Gänseblumchen Sonnenschein hats toll gelöst:
Also, meine lieben Freunde sind glücklicherweise immer noch da, und ein paar neue Baby-Mama-Kontakte sind dazu gekommen ❤ Freundschaften verändern sich mit dem Leben generell. Aber wahre Freunde bleiben, auch wenn man nicht im gleichen Ort, Bundesland, Staat lebt, sie halten auch wenn man sich nicht jeden Tag hört oder sieht… Denn Freundschaft ist ein Band das sich durchs Leben zieht, teilweise elastisch, flexibel, aber auch sensibel. Berg auf und ab. Ich kann nicht sagen, dass dies je von der Geburt meiner Tochter Riße bekommen hätte…. Und ich hab welche mit und andere ohne Kinder, überall auf der Welt verstreut! Und alle gleich lieb.

Birgit von SuchtdasGlück.at sagt:
Bei uns hat sich auch einiges Verändert. Nach dem ersten Kind und der Trennung vom Vater meines ersten Sohnes, hat sich viel verändert. Viele alte Freunde sehe ich nicht mehr und manchmal bin ich immer noch sehr traurig darüber. Aber einige sehr gute sind mir geblieben, auch welche die keine Kinder haben (wollen). Eine Freundschaft hat sich sogar nach Jahren durch die Kinder wieder reaktiviert. Andere Freunde sind durch die Kinder und das Bloggen über sie neu dazu gekommen. Ich denke es ist so im Leben, dass man sich immer wieder entfernt, nähert, manchmal den Kontakt verliert, manchmal wieder aufbaut, das gilt besonders bei jeder größeren Lebensveränderung z.B. auch stark bei Jobwechsel. Wie schon Anja geschrieben hat, die wahren Freunde bleiben sowieso, wenn vielleicht nicht mehr so nah, sie sind trotzdem da.

Eva von Junika.at sagt dazu folgendes:
Ich denke, dass jeder Freundschaft und seine Erwartungen daran anders definiert und sich dies auch mit den Lebensabschnitten ändert. Wir verändern uns und mir uns die Dinge, die uns wichtig sind. Ich habe Freundschaften aus Jugendzeiten, die unabhängig von Kindern immer wieder auf die Probe gestellt wurden. Ähnlich wie in einer Ehe , glaube ich, dass sie nicht – einmal geknüpft – automatisch Bestand haben. Sie gehören gepflegt, gestaltet und bewusst gemacht. Ich glaube auch, dass man nicht 1000 Freunde haben kann, so wie ich Freundschaft sehe. Sie beruht eben nicht auf der alleinigen Tatsache, dass man den Alltag miteinander lebt. Für mich ist Freundschaft sehr besonders und intim. Jedes Band sieht auch ein bisschen anders aus. Wenn ich jemanden neuen kennen lerne und sich dann langsam freundschaftliche Bande knüpfen, ist das für mich im Erwachsenen Leben etwas ganz Besonderes. Sonst sind es freundschaftliche Kontakte, die ich sehr schätze und niemals missen möchte. Aber Freund sein ist für mich persönlich tiefer. Und verbindlicher. Als dass ich ihnen „erlauben “ würde sich über die Tatsache eines neuen Jobs, Kinder oder eines neuen Mannes zu entflechten. … und wenn es dazu kommt, dann trifft es mich wie eine Trennung von einem Geliebten mit all den Konsequenzen. (wir haben dazu (noch? ) keinen Artikel online, aber wer weiß?

Thanh von Hello Thanh schreibt:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Mama Freundinnen unflexibel geworden sind. Sie sind zeitlich gebunden (wahrscheinlich wg stillen) , aber irgendwie geht sich ein Treffen mit Ach und Krach aus. Was meine Freundinnen und ich gern gemacht haben, sind Mami Freundinnen mit Essenspakete zu besuchen. Wir bringen das Essen mit ,damit die Mama uns nicht bewirten muss.

Jetzt bin ich selbst schwanger und meine Freundinnen /Freunde sind noch immer da. Sie melden sich in regelmäßigen Abständen und wir treffen uns entweder auswärts oder bei mir. Einige helfen mir auch bei den Hochzeitsvorbereitungen. Bis jetzt habe ich mit dem Babybauch niemanden verscheucht.

Michaela von Littlebee sagt dazu folgendes:
Schwieriges Thema, einige sind gegangen, viele Neue dazu gekommen und ein paar Alte wieder zurück gekommen als sie dann selbst Eltern wurden; das Leben ändert sich ständig und so auch die Menschen um einen herum. Manchmal passt es einfach aus diversen Gründen einfach nicht mehr mit den einen, und mit den anderen entwickelt man sich über die Jahre in dieselbe Richtung.
Früher hat mich das oft traurig gestimmt, wenn sich Freundschaften verändert haben heute sehe ich Freunde als Wegbegleiter, manche sind nur kurze Strecken an unserer Seite und manche ganz ganz lange

Und jetzt würde mich eure Meinung dazu interessieren!

Wie war das bei euch? Habt ihr auch Freundinnen verloren als ihr Mama geworden seid, oder habt ihr vielleicht sogar viele neue Freundinnen dazu gewonnen?

Alles liebe

eure Steffi

 

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