5 Tage Schwimmkurs – Unsere Erfahrungen + Gefahr vom sekundären Ertrinken

Letzte Woche war hier Schwimmkurs angesagt. Ich finde es so extrem wichtig, dass Kinder früh schwimmen lernen, weil es einfach so gefährlich ist und man jedes Jahr wieder von vielen Badeunfällen mit Kindern hört. Viele davon enden leider auch tödlich. Ich wollte Alexander auch schon letztes Jahr das Schwimmen beibringen, bin aber leider gescheitert. Irgendwann hat er einfach auf Stur gestellt und nichts ging mehr. Deshalb habe ich ihn und Christopher für einen Schwimmkurs im benachbarten Freibad angemeldet. Wie es uns nach diesen 5 Tagen nun mit dem Schwimmen geht, ob der Kurs erfolgreich war erzähle ich euch heute. Außerdem möchte ich euch auf die Gefahr vom sekundären Ertrinken hinweisen.

 

5 Tage Schwimmkurs – kann das Kind nun schwimmen?

Mein Ziel war es ja eigentlich, dass alle meine Kinder vor dem Eintritt in die Schule schwimmen können. Aber leider hat das ja letzten Sommer mit Alexander nicht geklappt. Deshalb ist es heuer unser großes Projekt im Sommer schwimmen zu lernen. Alexander ist nun 7,5 Jahre alt und ich finde er ist schon sehr spät dran um schwimmen zu lernen. Christopher ist 5,5 Jahre und auch er wollte unbedingt in den Schwimmkurs.

Ich habe viel gutes über solche Schwimmkurse gelesen und habe deshalb die 110€ für diese 5 Tage sehr gerne gezahlt. Schließlich dachte ich, die Kinder könnten danach schwimmen. Christopher war am ersten Tag gut dabei, aber das Wasser war eiskalt und nach gut einer Stunde im Wasser kam er mit blauen Lippen und Schüttelfrost zu mir. Danach konnte ich ihn absolut nicht mehr überreden beim Schwimmkurs mitzumachen. Es flossen dicke Tränen seinerseits und ich war irgendwie enttäuscht und sauer das Geld umsonst ausgegeben zu haben. Ihn mit Tränen zu zwingen wollte ich auf keinen Fall, schließlich will ich nicht, dass er Wasser oder Schwimmen irgendwie negativ in Erinnerung behält. Ich werde nun versuchen es ihm selber beizubringen.

 

Schwimmkurs - sekundäres Ertrinken


Alex war nach der Unterrichtseinheit zwar auch sehr kalt, aber er steckt sowas besser weg. Er hatte Spaß dran und das war mir sehr wichtig. Der Kurs ging 5 Tage und dauerte jeden Tag 1,5 Stunden.

Da Alex auch schon immer und viel taucht und dabei eigentlich auch die richtigen Bewegungen macht, war ich guter Dinge, dass er das nun auch an der Wasseroberfläche schafft. Aber ich muss sagen, dass ich jetzt nach Abschluss des Schwimmkurses etwas enttäuscht bin. Er macht die Bewegungen zwar toll, aber er „liegt“ dabei nicht richtig im Wasser und auch der Kopf ist irgendwie nur so halb über der Wasseroberfläche.

In einem Becken oder See wo er nicht stehen kann, würde ich ihn so niemals ohne Schwimmhilfe reinlassen. Er selber aber denkt, dass er nun perfekt schwimmen kann. Ich denke aber nicht, dass er sich wirklich selbst länger über Wasser halten könnte.

Wir werden das wohl noch den ganzen Sommer über üben müssen. Damit ich dann ein gutes Gefühl habe und er ein sicherer Schwimmer ist. Schwimmen zu können ist so wichtig. Letztens habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen, indem berichtet wurde, dass jedes 3. 8-jährige Kind nicht schwimmen kann. Beängstigend, oder?

 

Gefahr von sekundären Ertrinken

Auch wenn die Gefahr vom sekundären oder trockenem Ertrinken sehr selten ist, möchte ich euch trotzdem erzählen, dass es das gibt. Ich bin nämlich immer froh, so etwas zu wissen um im schlimmsten Fall sofort reagieren zu können.

Nicht nur wenn Kinder wirklich untergehen kann etwas schlimmes passieren. Die Gefahr vom sekundären Ertrinken ist nämlich folgende: Beim sekundären Ertrinken können nämlich bis zu 24 Stunden später erst die Symptome auftreten und oft denkt man dann gar nicht mehr daran, dass das Kind gestern viel Wasser geschluckt hat. Gelangt nämlich Wasser in die Lunge können Schwellungen, Entzündungen oder Lungenschäden auftreten.

Beim trockenen Ertrinken gelangt das Wasser nicht bis in die Lunge sondern die Wassertropfen führen zu einer Verkrampfung des Kehlkopfes. Bei beiden Formen können Atemnot und Husten, Übelkeit und Erbrechen, Benommenheit und Müdigkeit auftreten und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Beide Formen sind extrem selten, aber als Mutter sollte man wissen, dass es sowas gibt. <3

 

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Geht ihr gerne mit euren Kindern schwimmen? Wann und wie haben eure Kinder schwimmen gelernt? Tipps sind gerne willkommen. :-)
Alles liebe
eure Steffi

 

7 Kommentare

  1. Vom trockenen und sekundären Ertrinken habe ich bisher noch nie was gehört. Danke für die Aufklärung. :-) Eine Freundin hatte ihre Tochter letztes Jahr zum Schwimmkurs angemeldet und ich glaube der Preis war ähnlich, aber zwei Wochen lang. In einer Woche kann ich es mir auch nur schwer vorstellen.

  2. Ich habe meinen beiden Großen jedes Mal im Schwimmbad spielerisch geübt und das von ganz klein an. Kinder lernen es mit Spaß dabei, einfacher und besser. 1,5Stunden am Stück und der Zwang jeden Tag dahin zu müssen ist abschreckend, vorallem wenn man einen schlechten Tag hat oder hatte. Bei uns war es durch das spielerische Lernen ein fließender Übergang.

  3. Meine Jungs sind erst 4 und 2. Wir sind oft in Spasbädern und beide sind totale Wasserratten. Einen Schwimmkurs wird der große im Herbst besuchen.Ich kenn viele größere Kinder,bei denen der Popo nach dem Seepferdchen auch noch tief hing und der Kopf ebenso…wirklich beruhigt und Wasser lassen würd ich meine Jungs erst mit dem Bronzeabzeichen

  4. Meiner hat keinen Schwimmkurs gemacht und hat jetzt mit 6 auch so ein wenig zu Schwimmen oder "Grundeln " begonnen.In einen Tecih würde ich ihn auch noch nicht ohne Flügerl lassen. Aber unser Zwerge werden's schon noch lernen!lg lily

  5. Meine Tochter hat mit 4 Jahren ihren schwummkurz gemacht dieser war auch super wäre sie etwas älter gewesen.
    Es waren drei Schwimmlehrer auf 10 Kinder, der Kurz selber war an einer privaten Schwimmschule.
    War mit meiner Tochter immer wieder im Schwimmbad da sie die Grundkenntnisse fürs schwimmen konnte ihr fehlte lediglich die Kraft in den Armen mittlerweile kann sie ohne zusätzlicher Hilfe schwimmen.
    Ich weiß aber auch von Freunden das sie in einem Kurz waren die könnten dann wirklich gut schwimmen, das Pech dabei ist man muss die Kids 3 Jahre vorher anmelden :-/

  6. Es kommt immer sehr auf den Schwimmkurs an. Ich selber leite viele vom ihnen. Bei uns ist eine 1:2 Betreuung und jedes Kind bekommt viel Beachtung. Wir bieten Kurse in den Ferien an, was dem Vorteil hat, dass die Kinder das gelernt vom Vortag direkt wiederholen und so nicht so schnell vergessen. Die Kritik, dass trotz des Seepferdchens noch nicht perfekt geschwommen wird, kann ich teils nachvollziehen. Am Ende des schwimmkurses versucht bei uns jedes Kind einmal oder zweimal die Leistung zu erbringen (wobei die Eltern dann zuschauen dürfen und sehen können, was ihr Kind für Fortschritte gemacht hat, da bei uns ab dem 2. Tag elternfreie Zone im Schwimmbad herrscht wegen der ablenkungsgefahr). Wenn das Kind die Leistung erbracht hat, bekommt es das Seepferdchen, egal wie mühselig es aussah und wie ausgepauert das Kind danach ist. Erbrachte Leistung ist erbrachte Leistung. Das ist in meinen Augen der einzige Vorteil an wöchentlichen schwimmkursen. Hier bestimmen die Trainer, wer wann versuchen darf, das Seepferdchen zu machen. Ansonsten dauert hier der weg zum Seepferdchen länger, weil zum einen eine nicht so enge Betreuung vorliegt und zum anderen die Kinder vieles von Woche zu Woche vergessen, da Kinder häufig mal eine Woche fehlen. So eine Zeitspanne ist für die Kinder sehr viel.
    Liebe Grüße

  7. Hallo, ich arbeite selber in einer Schwimmschule und finde es schwierig ein kind in 14 Tagen das schwimmen nahe zubringen. Es kommt nartürlich auch aufs Alter und wie viel Wasserefahrung hat das Kind. Nicht umsonst geht der Schwimmunterricht in der Schule ein Jahr. Das Seepferdchenabzeichen ist ein Frühschwimmerabzeichen und bedeutet nicht das die Kinder super schwimmen können, sondern sich gut über Wasser halten können. Man sollte es nicht als muss, sondern als Freizeitaktivität ansehen, ohne druck und Stress. Liebe grüße

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