Wo sind bloß die Schlüssel hin?


Seit ich Kinder habe, scheint es fast so, als würde mein Gehirn nicht mehr funktionieren. Ich vergesse ständig alles. Jeden Tag suche ich unzählige Dinge – manchmal habe ich das Gefühl als würde ich den ganzen Tag nichts anderes mehr machen und am Abend frage ich mich dann nur noch: Wo sind bloß die Schlüssel hin?

Wo sind bloß die Schlüssel – Mein Hirn ist ein Nudelsieb

Angefangen hat alles vor circa 6 Jahren. Damals war ich zum zweiten Mal Mutter geworden. Ich vergaß wo die Autoschlüssel sind. Ich vergaß beim Einkaufen was ich eigentlich so dringend einkaufen wollte. Ich schob alles auf den Schlafmangel und die sogenannte Stilldemenz. Aber auch als ich abgestillt hatte kehrte mein gutes Gedächtnis nicht mehr zurück.

Irgendwie habe ich jeden Tag 5983 Dinge im Kopf und doch vergesse ich dabei immer wieder irgendwelche Dinge. Es ist erstaunlich wie mein Gehirn sich entscheidet was es sich merken will und was einfach nicht. Mein Gehirn ist ein Nudelsieb, welches selbst entscheidet welche Informationen es behalten will und welche es einfach im Abfluss verschwinden lassen will.

Toleranz

Ihr glaubt mir bestimmt nicht, wenn ich euch erzähle, dass ich vor kurzem meinen Pin Code vom Handy vergessen hatte. Einfach so. Er war weg. Ich konnte mich auf biegen und brechen nicht mehr an meinen Pin Code erinnern. An den Pin Code welchen ich seit über 15 Jahre benutze (Wahnsinn wie lange ich schon Handys benutze – werde ich etwa alt?). Ich versuchte mich zwanghaft an den Code zu erinnern aber da war nichts mehr. Ich habe ihn vergessen – von einen Tag auf den anderen aus meinem Gedächtnis gelöscht. Das Nudelsieb hat also wieder zugeschlagen.

Kannst du dich noch erinnern?

Dafür aber leistet mein Gehirn wirklich andere tolle Sachen. Ich kann zum Beispiel immer noch das Lied der Gummibärenbande auswendig, obwohl ich die Serie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen habe. Aber wen interessiert schon so ein Pin Code, wenn er 20 Jahre alte Liedtexte immer noch auswendig mitsingen kann? Mein Gehirn lässt sich davon wohl nur wenig beeindrucken.

Erstaunlicherweise vergesse ich aber meist nur Dinge, die mit mir zu tun haben. Morgens, wenn ich meine drei Kinder für Schule und Kindergarten fertig mache, dann denke ich gleichzeitig an 10 Millionen Dinge. Ich habe aber bisher noch nie vergessen, die Kinder anzuziehen, ihre Sachen mitzunehmen, das benötigte Geld für den Schulausflug einzupacken oder die Brotdose in die Schultasche zu stecken. Es betrifft immer nur mich bzw meine Dinge.

Letztens wollte ich die Kinder doch tatsächlich nur in Rock und BH in die Schule bringen. Zum Glück hat mein großer mich daran erinnert, dass da wohl noch ein Kleidungsstück fehlen würde. Das hätte ziemlich peinlich werden können, wenn ich halbnackt im Auto sitze und die Kinder bei der Schule aussteigen lasse. Vielleicht hätte es aber auch den alten Gemeindearbeiter gefreut, der schon morgens früh um 7 fleißig den Rasenmäher vor der Schule auf und ab schiebt. Wer weiß das schon.

Auf die Frage, was genau mein Gehirn heute wohl wieder vergisst, werde ich wahrscheinlich erst abends eine Antwort haben. Nun aber gehe ich mal meine Autoschlüssel suchen…

 

eure Steffi

 

Ein Kommentar

  1. Das kenne ich doch nur zu gut! Die Kleinen können einen durchaus sehr verwirren und tatsächlich, es betrifft immer auch bei mir nur mich bzw meine Dinge. Viel Glück Steffi, drei kleine Jungs können anstrengend sein, da muss man sich selbst wenigstens nicht zu ernst nehmen!

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