Abends an deinem Bett…

Manchmal finde ich es ziemlich schwer Mutter zu sein. In schönen Momenten ist es ziemlich leicht – wer ist schon nicht gerne auf der Sonnenseite des Lebens, oder? Aber in schweren Phasen – egal ob meine Kinder die haben oder ich – ist es doch manchmal echt beschissen nicht aus seiner Haut zu können. Als Mutter kannst du das nämlich einfach nicht. Ob du nu heute Mama sein magst oder nicht ist egal – du bist es nämlich einfach und das für immer.

Gedanken einer Mutter – Abends an deinem Bett

Ich liebe meine drei Kinder abgöttisch. Wirklich. Jeden einzelnen von den dreien. Aber sie können mich teilweise schon arg auf die Palme treiben. So wie gestern Abend. Es war nur eine kleine Bitte an meinen großen, welche was großes ausgelöst hat. Aber ich fange am besten mal von vorne an.

Das ganze Wochenende haben wir gewerkelt. Am Wohnzimmer und am Abstellraum. Es sah überall schrecklich aus und die beiden kleinen bekamen dann auch noch Fieber. Ich bemühte mich, den Abstellraum fertig zu bekommen, den Kindern gerecht zu werden und sie sinnvoll zu beschäftigen. Als es dann langsam Zeit fürs Bett wurde, bat ich unseren großen doch bitte noch schnell sein Zimmer aufzuräumen, damit ich es morgen früh saugen kann.

Muttergedanken

Es gab ein riesiges Theater (wie immer bei dem Thema aufräumen). Er meinte, er kann das nicht alleine. Er macht es einfach nicht. Es sei ihm egal, was ich sage. Er brauche Hilfe. Da es aber nur ein paar Bücher und Spielzeugautos waren, sagte ich ihm er kann das sehr wohl auch schon alleine. Er schrie und stampfte die Treppen hoch. Ich blickte zu Christopher und sagte, er solle ihm doch bitte ein wenig helfen.

Obwohl er Fieber hatte, ging Christopher ihm nach und machte sich daran die Autos vom Boden aufzuheben. Jetzt ging das Theater richtig los und Alexander ging ohne Grund auf Christopher los und tat ihm dabei weh. Nun reichte es mir. Ich schickte ihn sofort ins Bett. Es war genug.

30 Minuten später als dann alle Jungs im Bett waren, ging ich noch mal ans Bett vom großen. Ich deckte ihn nochmals zu und schaute ihm ein wenig beim schlafen zu.

Wie er da lag. Doch wieder so klein und lieb – da war mein Ärger über sein Verhalten ja schon fast wieder vergessen. Liebend gerne würde ich nicht mehr mit ihm über solche banalen Dinge wie aufräumen streiten. Aber gewisse Dinge muss er halt einfach lernen. Mir wäre es auch lieber, wenn wir den ganzen Tag nur Blödsinn machen könnten und das aufräumen dann einfach wen anderen überlassen könnten. Geht aber nun mal nicht.

Doch ich bin halt hier einfach die Mutter und kann nicht so einfach immer alles durchgehen lassen. Ich möchte, dass du ein anständiger junger Bursche wirst. Und dich zwar auch durchsetzen kannst, aber auf einen anderen Weg als du es jetzt immer versuchst.

Abends wenn ich dann an deinem Bett stehe und sehe wie du friedlich schläft. So groß und doch noch so klein. So unschuldig und dennoch zielstrebig. So offenherzig und warm. So liebevoll und dennoch stur. Da erkenne ich mich wieder in dir und ich weiß, solange wir nur zusammen halten können wir alles schaffen. Du als Kind und ich als Mama.

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