Bin ich die Mutter, die ich nie sein wollte?

Bevor man selber Kinder bekommt, hat man ja immer eine gewisse Vorstellung von einem Leben mit Kindern. Meistens ist diese Vorstellung aber ziemlich weit von der Realität entfernt. Ich hatte mir als Teenager mein Leben ja immer ganz anders vorgestellt als es jetzt ist. Damals habe ich davon geträumt für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen. Ich wollte Europa entdecken und so viel, wie nur möglich unterwegs sein. Als ich dann damals meinen Mann kennen lernte, hat sich so ziemlich alles verändert und der Wunsch nach einer eigenen Familie kam auf. Nie im Leben hätte ich damals geglaubt, dass ich später einmal Mutter von drei Kindern sein würde.

Bin ich die Mutter, die ich nie sein wollte?

Nach der Geburt meines ersten Kindes hatte ich viele Vorstellungen von Erziehung und meinem Leben als Mutter. Damals war zum Beispiel ein Familienbett für mich undenkbar. Mein Sohn schlief ab 6 Monaten in seinem eigenen Zimmer und es war für uns beide okay. Er schlief alleine einfach am besten und das ist bis heute so geblieben. Ich war der festgefahrenen Meinung, dass das so gut sei und bestimmt auch bei unserem zweiten Kind so funktionieren würde.

Nach der Geburt unseres zweiten Sohnes wurde ich aber sehr schnell eines besseren belehrt. Christopher schlief am besten und am liebsten ganz nahe bei Mama und Papa. Irgendwann habe ich also meine Überzeugung über Bord geworfen und ihn bei mir schlafen lassen. Er brauchte einfach diese Nähe.

Bin ich die Mutter, die ich nie sein wollte?

Irgendwie habe ich innerlich aber immer mit mir gehadert. Nicht nur im Bezug auf das Schlafen, sondern auch bei anderen Dingen. Ich hatte immer irgendwie ein schlechtes Gefühl, wenn ich meine Vorstellungen und Vorsätze von damals nicht erfüllen oder einhalten konnte. Erst jetzt viele Jahre später wird mir bewusst, dass das eigentlich total dämlich ist. Denn damals war ich jung und kinderlos – Was konnte ich mir damals schon unter einem Leben als Mutter vorstellen?

Hör auf dein Bauchgefühl

Zur Zeit denke ich viel über mein Leben nach. Ich habe gelernt meine Vorstellungen von damals zu vergessen und nun voll und ganz auf mein Bauchgefühl zu hören. Ich lese keinen Ratgeber mehr. Ich verlasse mich auf mein Mamagefühl. Lest man sich durch ein Thema, dann findet man 100 verschiedene Meinungen, von dem jede einzelne behauptet das absolut richtige zu sein. Das hat mich sehr oft verunsichert. Aber nun höre ich in mich und nehme einfach mein Bauchgefühl für das richtige.

Ich glaube, dass ist mit unter das schwierige am Eltern- oder Mamasein. Man muss erst lernen, dass nicht immer alles planbar ist und das nicht immer alles seinen eigenen Vorstellungen entsprechen kann. Vieles ist spontan und überraschend. Aber irgendwie ist genau das auch das schöne daran. Das Familienleben ist immer für eine Überraschung gut und es wird eigentlich nie langweilig.

Ich empfehle euch deshalb keine Elternratgeber oder sonstiges. Ich kann euch nur davon erzählen, wie ich es mache und vielleicht könnt ihr euch dabei ein paar Anregungen für euer Familienleben holen. Ich habe einfach festgestellt, dass es kein Richtig und Falsch gibt. Das was für die eine Familie richtig ist, funktioniert bei anderen vielleicht gar nicht. Ich mag diesen Kampf zwischen Müttern nicht – wer erzieht seine Kinder am besten – ich mache es einfach so, wie es mir mein Bauchgefühl und nicht meine Vorstellung eine Mutter von damals sagt.

Alles liebe,

eure Steffi

 

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