Ich muss mal kurz erklären, dass ich die letzten 5 Jahre bei und mit meinen Kindern zuhause war. Der Haushalt und alles was dazugehört, liegt in meiner Hand. Ich koche, putze, wasche, erledige die Einkäufe, beschäftige die Kinder usw. Das alles hat mir nie etwas ausgemacht bis zu dem Tag an dem ich beschloss nicht mehr aufzuräumen.
Der Tag an dem ich beschloss, nicht mehr aufzuräumen
Mein Mann arbeitet viel und oft lange, daher hab ich grundsätzlich auch kein Problem damit, dass ich alles mache. Aber dennoch hat mein Mann eine einzige Aufgabe. Autoputzen.
Ich hasse Autoputzen, und ich finde auch, dass das einfach eine Männeraufgabe ist. Soweit so gut – zumindest in der Theorie. Die Praxis sieht nämlich so aus…
Um allerspätestens 7 Uhr morgens weckt mich eins der Kinder, meist der große. Also raus aus den Federn. Dies fällt mir, auch nach fast 6 Jahren Mama sein, immer noch schwer. Sofort auf zu müssen. Früher brauchte ich für das aufstehen, schon mal ne halbe Stunde, dies geht ja mit kleinen Kindern nicht mehr.
Natürlich wachen dann auch die anderen beiden Jungs auf. Frühstück steht auf dem Plan. Ich räume also alles her, schnipple Obst und Brot, richte Milch und Müsli. Schenke Getränke ein.
Es dauert keine 5 Minuten bis eins der Kinder entweder sein Glas umschüttet, oder sich mit Joghurt bekleckert. Wenn dann alle fertig gegessen haben, räume ich den Tisch ab, fülle die Geschirrspülmaschine, wische den Tisch ab. Hole den Staubsauger, den unterm Tisch könnte sich sonst locker eine Horde Schweine 2 Tage lang ernähren.
Nach dem Frühstück geht es ab ins Bad – waschen, Zähne putzen und Schlafanzug ausziehen. Was für ein Theater. Die Schlafanzüge der großen sind im gesamten Erdgeschoss verteilt. Teils finde ich Socken noch Tage später an den kreativsten Plätzen.
Wenn dann endlich alle angezogen sind, mache ich die Wäsche. Eine never ending Story…
Kurz danach beginnt das selbe Spiel mit dem Mittagessen. Kochen, Tisch decken, ausgeschüttetes aufwischen, Kinder wieder säubern, Tisch abräumen, saugen usw.
Am Nachmittag ist Spielezeit. Ich brauch euch glaube ich nicht wirklich erzählen, wie die Kinderzimmer nach 2 Stunden intensivsten Spielen von 3 Kindern aussehen.
Es reicht
Der kleine leert momentan alles aus. Wirklich alles. Lego Duplo, Bausteine, Sammelkarten, Autos – ALLES.
Der große und der mittlere bauen die wildesten Türme und Bauwerke aus den verschiedensten Spielsachen. Wenn sie umfallen, bleiben sie liegen. Was soll´s.
Aber dann komme ich und sage das wohl schlimmste Wort für meine Kinder
Oh Gott, wie kann ich nur, das Drama bricht aus. Der kleine weint und ist so müde, dass er nicht mal mehr laufen kann. Der mittlere sitzt bockend am Boden und räumt sowieso nicht auf. NIE. Der große räumt zwei Teile weg und beschwert sich, dass immer nur er aufräumen muss.
***
waaahhhhh, es reichte mir. Wirklich. Normalerweise versuchte ich immer spielerisch die Kinder zum aufräumen zu bewegen, machte es vor usw. Es dauerte immer ewig lange.
Doch heute hatte ich genug. Ich wollte nicht mehr. Hatte die Nase voll. Also sagte ich: Mir doch egal. Ich gehe jetzt runter. Macht doch was ihr wollt.
Drama seitens der Kinder. Ich ignorierte es tapfer. 20 min lang. Saß ich im Wohnzimmer und versuchte das Kinder-aufräum-Drama auszublenden. Um mich abzulenken, wollte ich mir eine Zeitschrift holen, die ich mir am Vortag gekauft hatte. Doch dann bemerkte ich, dass ich diese im Auto vergessen hatte.
Im Auto das mein Mann eigentlich gestern noch putzen sollte. Also nicht so klinisch rein, aber doch so putzen, dass man ohne sich zu schämen wo hin fahren könnte.
Als ich die Autotür aufmachte, trat Wut in mir hoch. Das Auto war natürlich nicht geputzt. Nicht mal ein wenig. Ich war so sauer, dass ich beschloss nie mehr aufzuräumen. Sollten die Männer des Hauses die Arbeit doch mal alleine machen. Ich würde bestimmt nicht mehr…
weitere 20 Minuten später wuselte ich durch das Haus. Räumte und putze alles auf in Windeseile. Ich saugte den Boden, sortierte die Spielzeuge auseinander und brachte sie an ihren Platz.
Ich konnte das Chaos einfach nicht liegen lassen. Warum, weiß ich nicht. Es packte mich, wie von der Tarantel gestochen. Das Chaos musste beseitigt werden.
Manchmal wünschte ich, ich wäre ein Mann. Meinem ist das Chaos im Auto ja auch egal – zumindest solange bis ich ihm androhe, mit dem aufräumen aufzuhören. *hust
Wer räumt bei euch zuhause auf? Helfen die Kinder mit? Machen sie das gerne? Bin auf eure Erfahrungen gespannt.
bis bald,
eure Steffi
Hallo Steffi, oje oje, da brauchst du ja Nerven aus Stahl, aber das mit dem Chaos kenne ich auch, bei uns schaut es manchmal auch so aus als ob in den Kinderzimmern eine Bombe eingeschlagen hat, wer kennt das nicht? Die Jungs helfen beim aufräumen egal ob im Kinderzimmer oder im Wohnzimmer. Marvin hat jetzt sogar immer wieder mal den "Anfall" das er das Kinderzimmer alleine aufräumt, es ist dann zwar nicht so wie ich es will aber er macht es so wie es für IHN passt und das genügt mir :) Mein Mann muss sich nur um seine Wäsche kümmern, das sie zum waschen kommt und dann wieder in den Kasten. Beim Essen haben wir kein Chaos, sicher kommt es mal vor das was umfällt oder runterfällt aber das ist eher selten. Die Jungs räumen nach dem Essen ihr Teller in die Küche und helfen dann beim Tischabräumen.
Wünsche Dir weiterhin gute Nerven!
LG Claudia
http://mamasbande.blogspot.co.at/
Liebe Steffi!
Autoputzen gehört auch nicht gerade zu meinen Hobbies, deshalb macht es meist auch mein Mann :) Auch wenn ich mal wieder die Frontscheibe mit einem Lappen verschmiert habe, putz er dann die Scheibe :)
Gruß, Katleen
Hallo.ohhh ich danke dir für deine ehrlichkeit.ich muss so grinsen gerade.hatte heute in etwa genau so ein tag mit meinen 3 jungs;also 4;)tut gut zu wissen,es geht andern auch so
Liebe Steffi, ich erkenne mich in deinen Erzählungen wieder. Und ich finde es auch sehr anstrengend meinenicht Jungs hinterher zu räumen, tue es aber dennoch. Denn auch ich beherberge einen PutzVogel :-) in meinem Stüberl. Ob es Müttern mit Mädchen genauso geht Wie uns?
Aufgeräumt wird nie aus freien Stücken, eso gibt immer lautstarken Protest. Einziges Argument dafür meinerseits: Mami kann sich nicht immer merken, wo gerade dein Lieblingsauto versteckt ist. Was weg ist, bleibt weg. Manchmal zieht die Masche. :-) LG Aleks
@Anonym: ja, ich habe zwei Mädels und mir geht's genauso! Ich habe aber gelernt, bei manchem (nicht allem) fünf gerade sein zu lassen. Essensreste unter dem Tisch sind für mich weniger dramatisch als eine unaufgeräumten Küche oder eine ungeputzte Toilette. Und wenn ich es schaffe, sie lange genug zu ignorieren, kann es sein, mein Mann erträgt sie selbst nicht mehr und fegt den Boden (natürlich nur unter dem Tisch und keinen Zentimeter weiter).
Hallo….
Der Wahnsinn….
Ich habe gerade meine Geschichte gelesen :-)
Habe drei Jungs….6, 4 und 1 1/2
Mein Mann ist Vollzeit beruflich viel unterwegs.
Es passte alles. Sogar, dass der mittlere nicht aufräumt und der große ein paar wenige Teile schafft, währenddessen er sich beschwert, dass er der einzige ist, der aufräumt.
Witzig ist auch, wie du dann deinen Orkan beschreibst *lach*. Ich kann es so nachfühlen und bestätigen.
Ich danke dir für diese Geschichte. Denn obwohl man vielleicht "Mitleid" haben sollte, so freut man sich doch, dass es andere gibt, denen es ganz genauso geht. Chacka!!!!!
Dein Text hat mich wirklich zum schmunzeln gebracht. Ich finde mich drin total wieder. Ich kann (so sehr ich es manchmal auch will) das Chaos nie Chaos sein lassen. Ich liebe es einfach wenn es ordentlich und sauber ist selbst mit Kleinkind.
Liebe Grüße Julia :)
Hallo meine liebe! Ich habe 2 kleine und einen großen Jungen (=Mann). Das was du beschreibst habe ich auch gemacht nur als mir die Hutschnur gerissen ist, habe ich den Jungs gesagt wenn ich das nächste mal in dieses Zimmer komme und es liegt Spielzeug auf dem Boden werde ich alles was auf dem Boden verstreut ist zum Müll bringen oder beim Flohmarkt verkaufen. Auf die Frage ob sie wenn wir beim Flohmarkt Geld dafür bekommen dann neue Spielsachen kaufen habe ich gesagt nein das ist meine Bezahlung. Das war das letzte mal, dass es Theater gab beim aufräumen des Spielzimmers;-) denn seit dem kommt es höchstens nur noch Mama ist es ok wenn wir morgen aufräumen wir sind müde aber bitte nicht verkaufen oder in den Müll oder?
Klasse!
Ich finde es manchmal unfassbar wieviel Zeit ich am Tag mit Aufräumen verbringe und ich hasse es. Dennoch kann ich es nicht lassen, ich fühle mich einfach unwohl, wenn es unordentlich ist. Und das geht sehr schnell. Meine Tochter hasst aufräumen und macht es auch nur unter Protest. Wenn ich mich, was das Kinderzimmer betrifft, manchmal ergebe, geht das 2 Wochen gut. Dann heult sie rum, weil sie nichts mehr findet und wir räumen einen halben Samstag zusammen auf. Mein Mann? Naja, er ist ein Mann…