Vorschulkinder fördern und richtig auf die Schule vorbereiten

Ich bin kein Fan davon Kinder jeden Nachmittag in einen anderen Förderkurs zu stecken. Im Gegenteil – ich bin eher ein Gegner von Kinder Freizeitstress. Ich finde Kinder sollten so lange wie möglich einfach nur Kinder sein dürfen. Wenn sich ein Hobby ergibt ist es gut, wenn nicht auch. Es bringt einfach nichts Kinder bzw Vorschulkinder jeden Tag in einen anders Förderkurs oder zu einem anderen Hobby zu bringen. Kinder sollten vielmehr zuhause gefördert werden – und das ist nun mal Aufgabe von uns Eltern.

 

Wie kann ich mein Kind auf die Schule vorbereiten?

Doch welche Fertigkeiten braucht mein Kind um den Start in der Schule gut meistern zu können? Ich habe mich mit der Direktorin unserer Schule darüber unterhalten. Ich habe einiges davon mitgenommen in unseren Alltag. Vieles hat mich aber auch erschreckt, von dem was sie mir erzählt hat. Gerne möchte ich diese Dinge heute an euch weitergeben, damit vielleicht auch eurem Kind der Start in der Schule gut gelingt.

Ein Schulkind braucht gewisse motorische und sprachliche Fähigkeiten, es muss im sozialen Bereich gut integriert sein und es sollte gewisse Kenntnisse in den Bereichen Natur, Technik und Menschen haben. Das klingt jetzt viel, ist es aber im Prinzip gar nicht.

Ein Vorschulkind bzw Schulkind kann man echt toll zuhause auf die Schule vorbereiten. Dazu eignen sich besonders gut Gesellschafts- und Kartenspiele. Ich habe euch ja schon öfters erzählt, dass ich es ganz besonders wichtig finde, dass man viel mit Kindern spielt. Die Direktorin unserer Schule hat mir erzählt, dass einige Schüler der 1. Klasse beim Kartenspiel nicht mal die Karten richtig in der Hand halten konnten oder die Augenzahl eines Würfels immer nachzählen mussten. So etwas kann man so gut spielerisch zuhause trainieren und üben und Spaß macht so ein Spielenachmittag mit den Kindern ja auch noch.

Schulkind
Alexander an seinem 1. Schultag


Ebenso sollte man versuchen, den Wortschatz der Kinder zu erweitern. Dazu wurde mir seitens der Schule empfohlen Kindern verschiedene Bilder zu zeigen zB von einer Winterlandschaft und sie dann auffordern etwas zu diesem Thema zu erzählen. So lernen sie auch das freie Sprechen und vielleicht auch neue Wörter und neue Möglichkeiten im Satzbau. Das alles kommt ihnen in der Schule dann zugute.

Vieles der geforderten Anforderungen der Schule sind für mich selbstverständlich. Kinder im Alter zwischen 5 und 7 Jahren stellen viele Fragen und möchten gerne auch detaillierte Antworten erhalten. Wenn dein Vorschulkind fragen zum Wald hat, dann lest Bücher über den Wald und besucht an einen freien Nachmittag den Wald und lernt praktisch. Kinder lieben sowas. Die Natur entdecken. Schnappt euch einen Naturführer und sucht auf einer Blumenwiese nach den Blumen.

Generell ist Vorlesen ganz besonders wichtig. Kinder lernen Sprache auch durch zuhören. Die Geschichten regen die Fantasie an und Kinder lernen wieder viel vom Satzbau und neue Wörter.

Auch schon oft von mir erzählt: Bastelt mit euren Kindern. Geht raus und sammelt Naturmaterial – bastelt damit oder lasst die Kinder zB mit Kastanien am Boden Kunstwerke legen. Bietet ihnen verschiedene Stifte und Papier an. Übt das Schneiden mit einer Schere und die korrekte Haltung eines Stiftes.

Erzählt den Kindern von der Welt. Schaut euch gemeinsam einen Globus oder eine Weltkarte an. Schaut euch Bücher über Menschen und verschiedene Kulturen an. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten.

Wie seht ihr das?

Es hat mich so erschreckt, dass scheinbar viele Eltern keinen Wert darauf legen ihre Kinder auf diese Weise zu fördern. Für mich ist es selbstverständlich die gemeinsame Zeit mit den Kindern so zu nutzen und zu verbringen.

Ich bin mir sicher, dass man so jedes Kind spielerisch fördern kann und man etwas findet, was dem Kind Spaß macht. Es ist nicht immer nötig Kinder in irgendwelche Kurse am Nachmittag zu stecken. Silbenklatschen und Kartenspiele machen den meisten Kindern mit den Eltern doch viel mehr Spaß.

Ein berühmter Spruch sagt:

Man kann Kinder noch so gut erziehen. Sie machen einem ja doch nur wieder alles nach. 

Und genauso sehe ich das auch. <3

Erzählt doch mal. Was spielt ihr am liebsten mit euren Kindern? Bereitet ihr sie irgendwie besonders auf den Schulanfang vor?

Alles Liebe,

eure Steffi

5 Kommentare

  1. Liebe Steffi, Danke für deinen Arrikrl. Ich finde das Wort Förderung irgendwie unangenehm. Meiner Meinung mach brauchen kleine Kinder keine Förderung. Die Erwachsenen und die Gesellschaft sollten der Reifung des Kindes nicht im Weg rumstehen. Es gibt nicht viele Dinge, die ich wirklich gerne spiele. Vorlesen, Fingerfarben, mal ein Würfelspiel- meistens sind wir draußen. Ich gebe mir Mühe, ihren Beziehungstank so zu füllen, dass die für sich ins freie Spiel fällt, wenn wir zu Hause sind. Denn ich will sie nicht ständig beschäftigen. Und sie merkt ja auch, wenn ich nicht mit Freude dabei bin. Kurse machen wir keine. Ich liebe unverplante, unstrukturierte Zeit. Schulreife ist für mich: Bindung auf der tiefsten Stufe, so dass das Kind nicht mit Trennung konfrontiert wird und Entwicklung der präfrontalen Hirnrinde, so dass das Kind gemischte Gefühle hat und überhaupt zu sozialen Verhalten / Impulskontrolle fähig ist. Dies ist nicht erlernbar, sondern ein Reifungsprozesse. Dazu braucht es Bindung, Ruhe, freies Spiel. Liebe Grüße, Andrea
    https://mit-kindern-reifen.de/fruehfoerderung-oder-freies-spiel-von-druck-und-gruppenzwang/

  2. Ich finde es auf gar keinen Fall erschreckend, dass Eltern ihre Kinder nicht FÖRDERN.
    Und jetzt regnet es garantiert gleich ganz viel Kritik auf mich nieder, denn: Wer hat bei einer 40h Arbeitswoche neben Haushalt, Arztterminen, Einkauf und anderen alltäglichen Erledigunfen eigentlich noch Zeit die Kinder zu fördern? In Zeiten, wo Alexa Kinder morgens weckt und sie nach 10h Höchstbetreuungszeit von der Nanny abgeholt werden müssen -warum auf die Eltern schimpfen anstatt einfach mal beim Grundproblem Politik anzufangen? Das beginnt zum einen, dass Arbeitnehmer immer mehr in der Woche arbeiten MÜSSEN und dabei so flexibel einsetzbar wie ein Haargummi sein sollen (weil sie nämlich sonst keinen Job kriegen und damit die Lebensgrundlage einer Familie fehlt) und endet damit, dass Familienleben (soziale Integration und Stabilität beginnt in erster Linie da und muss genug Zeit haben, um auch gelebt zu werden!) und Zeit für Gesellschaftsspiele und Ausflüge in den Wald auch gar nicht mehr richtig drin ist.

    Grundvoraussetzung für dein Gefühl der Erschrockenheit müsste ja sein, dass in jeder Familie mindestens ein Elternteil MAXIMAL halbtags arbeiten braucht, um all diese Dinge in den 24h des Tages noch unterkriegen zu können und gleichzeitig ein Kind nicht so lange in der Betreuung sein muss, wo es in der Regel auch so vollgestopft mit Aktivitäten ist, dass es nach der Kita überhaupt nicht mehr aufnahmefähig ist.

    Lieben Gruß an die CDU-wähler, die uns diese Leistungsgesellschaft bescheren.

  3. Hallo! Ich bin die Oma und bin ehrlich gesagt entsetzt, dass ein Kind vor der Schule für die Schule üben soll. Es hat sich in den letzten 30 Jahren leider wohl auch geändert, dass viele Kitas nur noch Auffanglager sind. Wir bekäme. Dann zu hören, dass man. Zuhause ausschneiden üben sollen und zuhause Soziale Kontakte knüpfen soll. Ich bin darüber ehrlich sehr erschrocken.
    An alle Muttis: bleibt natürlich!

  4. In meinen Augen brauchen Kinder in der Schule auch solche Sachen, wie seinen Rucksack selber packen, Schuhe binden, Sportsachen alleine und zügig an und ausziehen, Abwarten und Zuhören können und die Fähigkeit auf andere zuzugehen. Es hilft ungemein, wenn sie ihren vollständigen Namen kennen und es ist auch nicht verkehrt eine Notfallnummer auswendig zu können. Es ist ein Dschungel da draußen in der Schule, da braucht es Neugier und Rückendeckung von Famie und Freunden.

  5. Ich bin zwar keine Mama, aber Erzieherin.
    Und ich glaube viele Eltern machen sich zu viel Stress.
    Ein Kind lernt, indem es mit einbezogen wird: Tisch decken und dabei die Teller zählen, bei Obst und Gemüse schneiden helfen, beim Backen am Wochenende, beim einkaufen zählen und rechnen und kleine Aufgaben übernehmen, das stärkt das Kind in seinem Selbstwert und es lernt über das TUN.
    Und am Wochenende raus in die Natur, abends eine Geschichte lesen. Und mittags auch einfach mal lernen, alleine zu spielen und nicht 24/7 berieselt zu werden (Netflix und co. :( )

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.